Museen und Kultureinrichtungen sind insbesondere in Ballungsgebieten eng mit dem Tourismus vernetzt. Deshalb spielt es eine Rolle, wie touristische Partner in das tägliche Geschehen von Kultureinrichtungen eingebunden werden können. Mit go~mus bietet sich die Möglichkeit, Partner in die Abläufe rund um den touristischen Ticketverkauf und der Führungsvermittlung niedrigschwellig einzubinden. Im Folgenden werden einige Case Studies vorgestellt, die Bestandteil einer soliden Strategie im “Destination Management” sein können.
Einbindung von Resellern, OTAs und Ticketportalen
Der Verkauf von Tickets und Führungen findet längst nicht mehr nur an der Kasse vor Ort, am Telefon in der Buchungszentrale oder per eigenem Webshop statt. Repräsentative Umfragen über einen längeren Zeitraum bei Museen und Kultureinrichtungen zeigen, dass etwa 10% des Vertriebs über technisch angebundene Drittanbieter erfolgt. Hierbei sind sogenannte “Reseller”, “Online Travel Agencies” oder dritte Ticketportale gemeint, die eigene Produkte vermitteln oder weiterverkaufen. Dabei werden zumeist technische Schnittstellen zum Besucher:innen-Management genutzt. Mit go~mus ist dies über die API und den Channelmanager möglich, wobei folgende Punkte im Vordergrund stehen:
- Buchungen in Echtzeit: Um sicherzustellen, dass in allen Vertriebskanälen keine Nachteile entstehen. Der Channelmanager stellt sicher, dass Preise und Verfügbarkeiten korrekt und möglichst “sofort” übertragen werden.
- Natives Produkt: Es ist wichtig, sofort einen Barcode für das Ticket zu übertragen, welches zum Eintritt berechtigt. Ein Umtausch an der Kasse muss ausgeschlossen sein.
- Geringe Fehler- und Stornierungsquote: Da die Systeme in der Regel asynchron verknüpft sind, kann es immer wieder dazu kommen, dass Tickets oder Führungen schnell ausgebucht sind. Hier müssen die Reseller und das Channelmanagement dafür sorgen, dass Rückabwicklungen ohne zusätzlichen Serviceaufwand erfolgen – vollautomatisiert über die technische Schnittstelle.
- Geringe Kosten: Neben niedrigen Kosten für die Betriebsbereitschaft der Schnittstellen, ist insbesondere im Kulturbereich wichtig, dass das Thema Teilhabe nicht durch Grundgebühren oder fixe Buchungskosten behindert wird. Daher entfallen genau diese Kosten beim Channelmanager von go~mus.
Hotellerie und Reiseveranstalter
Hotels und Reiseveranstalter sind stets bestrebt, ihren Gästen besondere Erlebnisse zu bieten. Sowohl in Ballungsgebieten als auch in ländlichen Gegenden wird dies daher oft durch automatisierte Hotelbuchungssysteme unterstützt. go~mus bietet hier über die API die Möglichkeit, diese Systeme technisch anzubinden. Viele gängige Buchungssysteme sind bereits angebunden, sodass beispielsweise die Kosten für Tickets direkt auf die Hotelrechnung des Gastes gebucht werden können. Dies erfolgt nach dem Sammelrechnungsprinzip: im Hotel wird – sofern eine direkte technische API-Anbindung vorhanden ist – das Ticket direkt ohne Bezahlung gebucht. Die Abrechnung erfolgt monatlich vom Leistungsanbieter, z.B. einem städtischen Museum, direkt an das Hotel, welches als Vertriebspartner auftritt.
Für alle Hotels, die keine direkte technische Anbindung haben, stellt go~mus einen Partnershop bereit. Hierzu erhält z.B. der Concierge eines Hotels einen eigenen Account im Shop der Museen und bucht dort die Tickets nach Bedarf, ohne sofortige Bezahlung. Auch hier erfolgt die Abrechnung einmal monatlich per Sammelrechnung durch das Museum für die in diesem Zeitraum stattgefundenen Besuche.
Rechnungskunden
Darüber hinaus bietet go~mus die Möglichkeit, Buchungen für z.B. institutionelle Kunden welche per Telefon oder per Mail anfragen, im System aufzunehmen und ebenfalls im Nachgang per Sammelrechnung abzurechnen. Dabei erfolgt die Abrechnung zum Beispiel per Sammelrechnung nach dem sogenannten Besuchsdatum, also dem Datum, an dem der Gast das Museum oder die Kultureinrichtung besucht. Der Gast erhält dabei vom Hotel oder Reisebüro immer das originale Ticket, wodurch ein aufwändiger Austausch per Voucher nicht mehr nötig ist.
Anbindung an den ÖPNV und andere Mobilitätsanbieter
Nicht selten finden sich die lokalen öffentlichen Verkehrsbetriebe in Partnerschaften mit der Kultur wieder. Ereignisse, wie die Lange Nacht der Museen, werden nicht nur unterstützt, sondern auch aktiv durch diese beworben. Das hat den Vorteil, dass die Besuchenden günstig und umweltschonend unterwegs sein können, während sie mehrere kulturelle Erlebnisse, z.B. den Besuch mehrerer Museen in einer Nacht, genießen.
In Hamburg und Berlin existieren bereits gängige Abläufe, bei denen Eintrittskarten oft auch als Beförderungsticket gelten. Da diese personalisiert werden können, ist das Verkehrsunternehmen in der Lage, diese entsprechend bei Kontrolle zu prüfen und als Fahrticket zu akzeptieren. go~mus erlaubt dafür über jeden digitalen Vertriebskanal die entsprechende Personalisierung: im eigenen Shop, bei telefonischer Buchung und sogar über die API für Dritte, also OTAs wie GetYourGuide.
Für andere Mobilitätsanbieter, die z.B. in Ballungsgebieten Elektrofahrzeuge bereitstellen, kann das Ticket als Guthaben-Voucher genutzt werden. Dies eröffnet spannende Möglichkeiten in der Zusammenarbeit zwischen Kultur und Mobilität. Es bietet zusätzliche Anreize für die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel.
Voucher
Bis vor wenigen Jahren war es noch gängig, dass Vertriebspartner vorgedruckte Gutscheine, sogenannte Voucher, erhielten. Diese wurden Gästen oder Reisenden ausgehändigt und an der Kasse gegen Leistungen eingetauscht. Die Abrechnung erfolgte auf Basis des gesammelten Papierstapels. Obwohl diese Methode lange funktionierte,, wies sie deutliche Nachteile auf. Es konnte vorkommen, dass Besuchende den Voucher nicht mehr umtauschen konnten, weil dieser abgelaufen war oder das Personal vor Ort diesen nicht akzeptierte. Darüber hinaus ist der Aufwand der Abrechnung entweder hoch oder ungenau, da Belege verloren gehen können.
Die grundsätzliche Idee, Voucher an Partner zu verteilen, ist dennoch keine schlechte, da der Aufwand im Moment des Bedarfs minimiert wird.
Um diesen Aspekt zu wahren hat go~mus das Abrechnungsproblem auf eine andere Art gelöst: Voucher können direkt an der Eintittsanlage eingelöst werden und gelten als Ticket oder Buchungsbeleg. Die Eintrittsanlage verzeichnet den Eintritt und ordnet diesen einem Partnerprodukt automatisch zu. So kann das Museum oder die Kultureinrichtung monatlich mit seinen Partner:innen abrechnen, ohne dass Papiere gezählt werden müssen. Gleichzeitig profitieren Gäste von einem “Skip the line”-Vorteil und dürfen das Ticket behalten.
Zusammenfassend können wir nach über zehn Jahren Erfahrung in diesen Prozessen sagen, dass sich ein geschicktes Destinationsmanagement auch auch unter kulturellen Aspekten mit geringem Aufwand realisierbar ist. Dies gelingt besonders gut, wenn man die modernen Möglichkeiten des Channelmanagements, der Geschäftsportale und unserer Eintrittsanlagen nutzt.